Wir.Hier. magazin. 2023 Q4

App und Cloud hinterlegt sind. So lassen sich die Eigenschaften von gemessenen Objekten identifizieren. Softwareprofis und Elektroingenieure machen heute das Gros der Belegschaft aus. Wie die Trinamix-Spezialistenteams neue Anwendungen vorantreiben, zeigen drei Beispiele: Optimaler Futtermix: Nutztiere sollen das bestmögliche Futter zum günstigen Preis erhalten. Je nach Haltungszweck wie Mast oder Milchproduktion und je nach Rohstoffpreis wechseln die Rationen häufig. Labore prüfen die Einzelkomponenten, und Landwirte erhalten das Resultat dann Tage nach der Fütterung. Mit der mobilen Trinamix-Infrarotspektroskopie (siehe Kasten) kommt stattdessen das Labor zum Futter: Per Tastendruck bestimmen die Berater oder Landwirte auf dem Hof selbst die Futterbestandteile, zum Beispiel den Trockensubstanz- und den Proteingehalt. Sie können sofort nachjustieren. Als die Spezialistin für Futtermittelsoftware Miriam Suhren in einem Webinar davon erfuhr, war sie überrascht: „Ich dachte, entweder das ist Mist oder die Zukunft.“ Sie informierte sich – und bewarb sich prompt bei Trinamix. Heute entwickelt sie die Einsatzoptionen weiter, oft zusammen mit der Kundschaft aus Agrarbetrieben und Laboren. Plastikrecycling: Hochwertiges Kunststoffrecycling hängt von der Sortentrennung ab. In Deutschland setzen Recyclingbetriebe automatische Anlagen ein, die die Plastikartikel erkennen und auftrennen. In anderen Teilen der Welt geschieht dies oft zunächst manuell. In beiden Fällen verbessern die mobilen Spektrometer den Material- und Qualitätscheck: Das Gerät erkennt mehr als 30 Plastiksorten. Es lässt sich in vielen Arbeitsschritten verwenden, vom Wareneingang bis zur Prüfung der erzeugten Kunststoffflocken, aus denen wiederum Rezyklate entstehen. Gesichtsauthentifizierung: Mit der Technologie von Trinamix ist der sogenannte Liveness-Check möglich: Sie identifiziert die Handynutzer nicht nur anhand des Aussehens, sondern prüft auch, ob es sich um einen echten, lebendigen Menschen handelt. Das System kann nicht mit Mobile Nah-Infrarot-Spektroskopie: Was ist das? Infrarotstrahlung ist ein unsichtbarer Teil der optischen Strahlung. Die natürliche Hauptquelle ist die Sonne. Infrarotstrahlung hat unterschiedliche Wellenlängen. Die Spanne von circa 1.000 bis 3.000 Nanometern nennt man Nah-Infrarotbereich (NIR). Die NIRSpektroskopie macht sich zunutze, dass die Infrarotstrahlung Moleküle in organischen Verbindungen anregt. Dies können Kunststoffe, Textilien oder Lebens- und Futtermittel sein. Sie reflektieren die Strahlung auf sehr spezifische Weise. Gleicht man diesen materialtypischen oder im Fall von Haut individuellen „Fingerabdruck“ der Probe mit einem hinterlegten Referenzwert ab, lassen sich Substanzen und ihre Qualitätsmerkmale bestimmen beziehungsweise Individuen sicher wiedererkennen. Das Herzstück der Trinamix-NIR-Spektroskopie-Geräte sind winzige und doch robuste, hauchdünn verkapselte Infrarotsensoren, die das Unternehmen in Ludwigshafen selbst herstellt. Der Hauptgrund dafür: Nirgends sonst wurden Sensoren mit diesen Eigenschaften produziert. Ultraklein und -leicht, sind sie für den Einsatz in mobilen Geräten geeignet. Das ermöglicht Anwendungen in vielen Bereichen. Dazu zählen die Kreislaufwirtschaft, Branddetektion, Futtermittelqualitätssicherung sowie Fitness und Gesundheit. W I S S E N „Ich dachte, entweder das ist Mist oder die Zukunft“ M I R I A M S U H R E N , V E R T R I E B S S P E Z I A L I S T I N 18 J E T Z T O D E R N I E ! I N N O V A T I O N E N

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