Wir.Hier. magazin. 2023 Q4

NE UE I NHALTE F ÜR DE N NACHWUCHS Reinhören ins „Hotel Matze“ Beruf mit neuem Namen: Kunststoff- und Kautschuktechnologe Jürgen Klopp hat schon oft neu angefangen. Im Podcast „Hotel Matze“ sprach er kürzlich darüber, wie er bei Neustarts vorgeht. Nach 18 Jahren in Mainz wechselte der Fußballtrainer nach Dortmund, wurde deutscher Meister und DFB-Pokalsieger, nun ist er seit acht Jahren beim FC Liverpool. Das Wichtigste: Er geht „all in“, lässt sich also völlig auf die neue Umgebung ein. „Das Leben ist eine Ansammlung von kleinen Geschichten, um eine große Geschichte daraus zu machen“, sagt Klopp. „Und beim Zurückblicken kriegen wir verdammt noch mal das Grinsen nicht aus der Fresse. Das ist so der Plan.“ Das Gespräch, das Moderator Matze Hielscher mit dem Erfolgstrainer führt, dauert fast zweieinhalb Stunden – und fesselt von Anfang bis Ende. Nicht nur weil Jürgen Klopp eine große Klappe hat, sondern auch, weil der Moderator einfühlsam nachfragt. So erfährt man, wie Klopp nach Siegen feiert, was ihn antreibt und was Religion ihm bedeutet. Diese Folge sticht unter den vielen heraus, die es nach inzwischen sieben Jahren gibt. Doch auch andere sind unterhaltsam, denn Hielscher hat oft prominente Menschen zu Gast: von Bundeskanzler Olaf Scholz über Moderatorin Barbara Schöneberger bis zur Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim. Die Gespräche drehen sich um Wege aus Krisen, Wendepunkte oder Erfolgsrezepte. Deshalb lohnt es nicht nur, neue Folgen zu hören, sondern auch die alten zu durchstöbern. Egal ob morgens beim Pendeln oder abends auf dem Sofa: Dieser Podcast unterhält immer gut. Verfügbar ist er unter anderem bei Spotify und Apple Podcast. C H R I S T I N E H A A S Der Ausbildungsberuf Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik hat seit August einen neuen Namen: Azubis werden nun zu Kunststoff- und Kautschuktechnologen ausgebildet. Auch die Lerninhalte haben sich verändert. Themen wie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung spielen nun eine deutlich größere Rolle. Für Unternehmen aus der Chemie-, Kunststoff- oder Kautschukbranche wird es immer schwieriger, Fachkräfte und Nachwuchs zu gewinnen. Aktuell kann weniger als die Hälfte der Ausbildungsplätze für Verfahrensmechaniker mit geeigneten Bewerbern besetzt werden. Grund dafür könnte sein, dass der Beruf zu wenig bekannt ist oder die Inhalte und der Name der Ausbildung junge Menschen nicht ausreichend ansprechen. Hier setzt die Neuausrichtung des Berufsbildes an. Schwerpunkte wie Ressourcenschonung und digitales Know-how sollen die Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen attraktiver machen und Nachwuchskräfte für die Herausforderungen der Zukunft rüsten. Die bereits bewährte Struktur der sieben Fachrichtungen der Verfahrensmechanik – darunter Halbzeuge, Compound- und Masterbatchherstellung oder Faserverbundtechnologie – wurde um die Zusatzqualifikation der Additiven Fertigung erweitert. Die Tätigkeiten der Fachkräfte reichen von der Produktion von klassischen Kunststoffform- und Bauteilen über den Zusammenbau von Kunststofffenstern bis hin zur Herstellung der insbesondere im Flugzeugbau wichtigen Faserverbundwerkstoffe. „Dabei wird die Digitalisierung immer sichtbarer“, heißt es vom Bundesinstitut für Berufsbildung. Eine digital vernetzte Produktion und spezielle Herstellungsformen wie der 3-D-Druck sind demnach heute schon Alltag in vielen Firmen. „Ein weiteres wichtiges Thema ist die Nachhaltigkeit, die sich in der energieintensiven Branche mit ihren zumeist schwer abbaubaren Produkten besonders eindringlich stellt.“ R O M A N W I N N I C K I A U S B I L D U N G P O D C A S T - T I P P 29 A R B E I T S W E L T Foto: IMAGO/Ian Stephen

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